Heute stehen dank moderner Therapieverfahren, insbesondere der Kognitiven Verhaltenstherapie, wirksame Therapiemöglichkeiten zu Verfügung.
Angst entsteht durch die Bewertung einer Situation als (lebens) gefährlich.
Angst ist eine natürliche und hilfreiche Reaktion unseres Körpers. Sie will uns warnen und beschützen. Andererseits kann die Angst außer Kontrolle geraten. Viele Menschen haben übersteigerte Ängste, die ihr Leben in ein Gefängnis verwandeln. Hinzu kommt meist auch eine große Angst vor dem Auftreten der Angst.
Diese Erwartungsangst lähmt und führt oft dazu, dass es zu einem Angstanfall kommt. Bei der Entwicklung unangemessen starker Angst spielen unsere Gedanken und Phantasien eine wichtige Rolle. Wenn wir glauben, etwas sei gefährlich, dann müssen wir Angst empfinden!
Diese Tatsache nutzt die kognitive Verhaltenstherapie in der Angstbehandlung. In der Therapie lernen Sie, Ihre angstauslösenden Gedanken und Phantasien zu erkennen und zu kontrollieren.
Sie lernen, wie Sie den Teufelskreis von Angstgedanken, Angstgefühlen und körperlichen Reaktionen durchbrechen können, indem Sie Ihre Angstgedanken unter Kontrolle bringen.
Angststörungen können jeden betreffen. Sie sind nicht allein. Dieser Gedanke ist für viele Betroffene schon eine große Beruhigung. Genau so wichtig ist die Erkenntnis: Angst kann fast immer erfolgreich behandelt werden. Dabei beruht die Behandlung auf zwei Säulen: Medikamente und Psychotherapie. Natürlich gelingt die Heilung nicht von Heute auf Morgen. Oft ist sie langwierig und schwierig. Die Ängste haben sich über Monate im Alltagsleben „breit gemacht“. Aber durch eine Kombination von psychotherapeutischen Maßnahmen und medikamentöser Unterstützung kann häufig schon schnell eine Linderung der Symptome erreicht werden. Dabei ist die aktive Mitarbeit des Betroffenen oft ausschlaggebend.
So wie Sie übertriebene oder unangemessene Angst gelernt haben, können Sie diese auch wieder verlernen. Zwei Drittel aller Betroffenen können innerhalb kurzer Zeit ihre Angstgefühle überwinden.
Die folgenden Schritte sind notwendig, um Angstzustände zu bekämpfen und zu überwinden.
Schritt 1
Zunächst müssen Sie sich klar machen: Ihre Ängste entstehen nicht durch eine bestimmte Situation, sondern dadurch, dass Sie diese Situation als gefährlich ansehen. Es sind Ihre ängstlichen Gedanken die Sie Ihre Angst- und Panikgefühle hervorrufen.
Schritt 2
Dann müssen Sie herausfinden, mit welchen Gedanken Sie sich in Angst versetzen. Gewöhnlich sind es Gedanken wie: „Bestimmt wird mir das … und das … passieren. Das könnte ich nicht ertragen. Ich werde bestimmt ohnmächtig. Ich werde mich total blamieren“.
Bei solchen ängstlichen Gedanken müssen Sie Angst empfinden. Was könnten Sie sich stattdessen sagen? Mit welchen Worten könnten Sie sich selbst gut zureden und sich beruhigen?
Sie könnten sich z.B. sagen: „Ich bin sicher. Ich kann die Angst ertragen. Sie ist nur unangenehm. Meine Angst wird geringer, wenn ich mich ihr stelle.“
Schritt 3
Nun müssen Sie die Situationen, die Sie bisher gemieden haben, aufsuchen. D.h. Sie müssen sich der Angst stellen und erleben, dass Sie diese aushalten können. Konfrontationstherapie oder Expositionstherapie nennt man das. Sie können dieses Konfrontationstraining alleine durchführen. Leichter wird es Ihnen jedoch im Rahmen einer Therapie fallen.
Notieren Sie alle Situationen, vor denen Sie Angst haben, und beginnen mit der einfachsten. Wenn Sie in die Situation gehen, dann erinnern Sie sich daran, dass Sie mit der Situation und den darin aufkommenden Angstgefühlen umgehen können.
Sie werden zunächst Angst empfinden. Sagen Sie sich: „Ich weiß, dass meine körperlichen Symptome auftauchen werden, weil ich mir bisher erzählt habe, dass die Situation gefährlich ist. Meine Angstgefühle sind das Ergebnis meiner Gedanken. Sie werden vorübergehen. Ich kann sie ertragen, auch wenn sie unangenehm sind. Ich bleibe jetzt in der Situation, bis ich ruhiger bin.“
Die moderne Medizin bietet heute die unterschiedlichsten Therapieformen für die verschiedensten Bedürfnisse an, so dass jeder Patient eine geeignete Behandlungsform für sich und die Bewältigung seiner Angst finden kann.
Ein Großteil der Angsterkrankungen kann heute fast vollständig geheilt werden.
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