Praktisch jede psychotherapeutische Richtung beschäftigt sich mit Depressionen und bietet ein Behandlungskonzept an. Die einzelnen Vorgehensweisen können dabei sehr unterschiedlich sein.
Als wichtige Voraussetzung gilt in jeder Psychotherapie, dass Sie Vertrauen zum Therapeut haben und sich wohlfühlen. Eine Psychotherapie kann bei leichten bis mittleren Formen der Depression ebenso wirksam sein wie eine medikamentöse Behandlung. Bei schwereren Formen wird sie begleitend zu Antidepressiva eingesetzt.
Die Wirksamkeit der kognitiven Verhaltenstherapie ist in wissenschaftlichen Untersuchungen bisher am besten belegt. Sie besteht bei der Behandlung der Depression aus drei zentralen Elementen. Im ersten Schritt sollen die Patienten wieder eine geregeltere Tagesstruktur aufbauen, in die bewusst angenehme Aktivitäten, aber auch Pflichten eingebaut werden. Dies hilft den Betroffenen, sich weniger zurückzuziehen, wieder positive Erfahrungen zu machen und allmählich zu erleben, dass sie die geplanten Aktivitäten (wieder) schaffen können. Regelmäßige körperliche Aktivität kann dabei dazu beitragen, die Stimmung weiter aufzuhellen.
Der zweite Baustein der Therapie bezieht sich auf den Abbau negativer Denkmuster über sich selbst und die Umwelt – zum Beispiel die Annahme „Ich mache ja sowieso alles falsch, ich kann das nicht“. Der Therapeut erarbeitet zusammen mit dem Patienten, woher diese Denkmuster kommen und wie sich diese auf das Verhalten und die Gefühle des Patienten auswirken. Anschließend werden die oftmals einseitigen Sichtweisen systematisch überprüft und schließlich durch angemessenere, realistischere Denkweisen ersetzt. So könnte der Patient nun zum Beispiel zu dem Schluss kommen: „Manchmal schaffe ich etwas noch nicht. Andere Dinge bekomme ich aber schon ganz gut hin.“
Da Patienten mit Depression häufig Schwierigkeiten haben, Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen und beizubehalten, konzentriert sich der dritte Aspekt der Verhaltenstherapie darauf, die sozialen Fertigkeiten der Betroffenen zu trainieren. So üben die Patienten in Kommunikationsübungen und Rollenspielen, mit anderen in Kontakt zu treten, aber auch, eigene Wünsche und Meinungen selbstsicherer zu vertreten. Am Ende der Therapie geht es dann darum, den Therapieerfolg zu stabilisieren und Strategien zu erlernen, um Rückfällen vorzubeugen bzw. beim ersten Wiederauftreten von Symptomen rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen.
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