Welche Behandlung kommt bei Burn-Out infrage?

Gegen die Probleme helfen Verhaltensänderungen, Psychotherapie und Medikamente – je nach Fall einzeln oder in Kombination

Was tun gegen Burnout? Burnout ist eine ernste Erkrankung, die möglichst schnell professionell behandelt werden sollte. Wird ein Burnout zu spät entdeckt und therapiert, verschlechtern sich die Heilungschancen. Obwohl es keine Standard-Behandlung gibt, führen einige Wege aus dem Burnout.

Befindet sich der Burnout-Prozess noch in der Anfangsphase, genügt unter Umständen schon eine Krisenintervention oder eine Kurzzeittherapie von wenigen Stunden als erste Burnout-Hilfe. Ziel ist es, verbesserte Fertigkeiten zur Konflikt- und Problemlösung zu entwickeln und ein feineres Gespür für die Grenzen der eigenen Belastbarkeit zu bekommen. Auch Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung nach Jacobson können hilfreich sein als Unterstützung zur Burnout-Behandlung. Burnout-Patienten- bedürfen in vielen Fällen jedoch in psychologischer Hilfe.

Psychotherapie

Ist das Burnout schon weiter vorangeschritten, ist oft eine Psychotherapie zur Burnout-Behandlung notwendig. Da die Gründe, die zum Ausbrennen führen ganz unterschiedlich sind, sind auch der Therapieschwerpunkt und die Methode individuell verschieden. Einige Kliniken haben sich mittlerweile auf die Burnout-Behandlung spezialisiert. Je nach Schweregrad kann die Burnout-Therapie ambulant oder stationär in einer Burnout-Klinik durchgeführt werden.

Verhaltenstherapie

Mithilfe einer kognitiven Verhaltenstherapie kommt man beispielsweise gezielt an falsche Vorstellungen und Verhaltensmuster heran, die Burnout-Patienten oft verinnerlicht haben. Ein Beispiel: „Ich muss alles perfekt machen, sonst bin ich wertlos.“ Die Auflösung solcher Muster und Weltanschauungen (Paradigmen) ermöglicht es, sich von den krankmachenden „inneren Antreibern“ zu befreien. Ein Ziel der Burnout-Therapie ist es also, die problematischen Muster zu erkennen und schrittweise zu verändern.

Die Behandlung muss immer zum Patienten und seiner Lebenssituation passen. In leichten Fällen kann es genügen, die eigene Lebens- und Arbeitssituation zu überdenken und unter Anleitung etwas „Ordnung“ in den Alltag zu bringen:

  • Erwartungen überprüfen: Es kann helfen, die eigenen Motivationsgründe genauer unter die Lupe zu nehmen – und unrealistische Erwartungen aufzugeben. Statt zu sagen „das schaffe ich ja doch nie“, sollten Burnout-Betroffene unter Anleitung üben, erreichbare Ziele zu definieren und sich selbst darin zu bestärken.
  • Arbeitssituation verändern: Möglicherweise lässt sich im Job doch das eine oder andere verbessern. Vielleicht hilft es, sich intensiver mit den Kollegen auszutauschen. Manche Aufgaben sind eventuell im Team zu lösen oder können abgegeben werden. Eine Weiterbildung sorgt manchmal für neue Motivation. Je nach Fall ist auch der Wechsel in einen neuen Aufgabenbereich denkbar. Allerdings bietet die Arbeitsmarktsituation hier nicht immer Spielräume.
  • Pausen einplanen: Burn-out-Patienten sollten für regelmäßige Erholungspausen sorgen – ausreichend Freizeit am besten fest in den Terminplan einbauen. Auch zwischendurch kann man sich immer wieder einmal für ein paar Minuten mit schönen Dingen ablenken (mit Musik, Fotos von Familie oder Freunden, oder einfach dem Blick ins Grüne). Entspannungstechniken helfen, Stress abzubauen.
    Soziales Netz stärken: Der Partner, Freunde oder Familie können Rückhalt geben.
  • Gesund leben: Wer auf eine ausgewogene Ernährung und feste Schlafenszeiten achtet, und sich regelmäßig bewegt, stärkt den Körper und das eigene Wohlbefinden.