Die Depression ist eine Erkrankung wie Diabetes, Rheuma oder ein Beinbruch. Anders als ein psychisch gesunder Mensch findet der depressiv Erkrankte nicht selbst aus dieser Störung hinaus.
Bei den meisten Betroffenen beginnt die Depression mit unspezifischen Symptomen. Sie leiden unter Konzentrationsschwierigkeiten, einem Gefühl der inneren Leere und haben Schwierigkeiten bei der Bewältigung ihrer Arbeit im Haushalt und Beruf. Sie glauben zunehmend, den Anforderungen des Alltags nicht mehr gewachsen zu sein. Diese Beschwerden haben zur Folge, dass die Betroffenen nicht mehr so leistungsfähig sind wie zuvor. Mehr und mehr entsteht bei den Betroffenen ein Gefühl der Unfähigkeit, was noch verschlimmert wird durch das ständige Kreisen ihrer Gedanken um immer gleiche Probleme.
Unsere moderne Gesellschaft trägt zu der schnellen Ausbreitung von Depressionen bei. Viele Menschen werden arbeitslos, sind einsam, die Zahl der Scheidungen steigt immer weiter an und viele Menschen in unserer Gesellschaft haben keine planbare Zukunft mehr. Hinzu kommt, daß viele Kinder ohne Vater oder Mutter aufwachsen müssen. Diese Faktoren ziehen vielen Betroffenen den Boden unter den Füßen weg, sie verlieren die Zuversicht und das Vertrauen in eine für sie positive Zukunft.
Als erstes wird der Arzt durch eine sorgfältige Untersuchung und vor allem ein ausführliches Gespräch versuchen, eine für den Patienten maßgeschneiderte Behandlung zu finden.
Man grenzt bei der Behandlung einer Depression die akute von der vorbeugenden Behandlung ab.
Die Akutbehandlung dient der Behandlung eines aktuell vorliegenden Stimmungstiefs. Ziel ist es hier die psychischen und körperlichen Symptome möglichst schnell zu lindern, um den Patienten rasch wieder ins Alltagsleben zurückzuführen.
Die vorbeugende Therapie ist eine langfristige Behandlung über die Akutphase hinaus. Sie ist vor allem wichtig, wenn schon mehrere depressive Phasen vorliegen. Ziel dieser Behandlung ist es, den Betroffenen davor zu schützen nochmals in eine Depression zu fallen.
Die Behandlung der Depression mit Medikamenten stellt eine in vielen Fällen wirksame Methode zur Therapie dieser Erkrankung dar. Medikamente können auf die Stoffwechselstörung im Gehirn ausgleichend wirken.
Depressionen bei Frauen
Dass eine Depression bei Frauen wesentlich häufiger auftreten kann als bei Männern, ist seit längerem bekannt. Tatsächlich tritt bei doppelt so vielen Frauen eine Depression auf als bei Männern. Von vier Frauen erlebt eine in ihrem Leben eine Depression, bei Männern ist es nur einer von acht. Gleiches gilt für die Selbstmordrate zwischen Männern und Frauen, die an einer Depression erkrankt sind: Doppelt so viele Frauen wie Männer versuchen dies, allerdings liegt die tatsächliche Sterberate bei Männern wesentlich höher, besonders bei älteren Männern.
Die Ursachen für die erhöhten Erkrankungsraten bei Frauen sind noch unklar. Wieso werden wesentlich mehr Frauen depressiv als Männer es werden? Lange Zeit war klar, dass viele Frauen depressiv werden, wenn sie in die Wechseljahre kommen oder wenn ihre Menstruation ansteht. Einige Frauen bekommen eine Depression im Wochenbett, die verursacht wird durch die Hormonumstellung im Körper.
Daraus zog man die Lehre, dass es etwas mit den Hormonen zu tun haben müsse. Allerdings ist man in letzter Zeit von dieser einfachen Gleichung weggekommen, dass weibliche Hormone Depressionen verursachen würden. Denn tatsächlich bekommen ja nur wenige der Frauen in den oben genannten Situationen eine Depression. Wenn es also generell an den Hormonen liegen würde, müsste die Zahl wesentlich höher liegen. Zudem hat man die Frauen, bei denen Depressionen dann doch auftreten, natürlich inzwischen genauer untersucht und festgestellt, daß sie keine gravierenden Unterschiede zu den nicht-depressiven Frauen aufweisen.
Begleitet wird die medikamentöse Therapie durch regelmäßige Gespräche zwischen Arzt und Patient, denn es ist wichtig, dass der depressive Patient über seine Nöte, Sorgen und Ängste spricht.
Ergänzend zu Medikamenten können auch andere Behandlungsmethoden zum Einsatz kommen. Nur bei den sehr leichten Formen der Depression kann sich in manchen Fällen auch der alleinige Einsatz nichtmedikamentöser Methoden als ausreichend erweisen.
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