Eine Depression ist zwar eine häufige, dafür aber relativ gut behandelbare Erkrankung.
Eine Therapie der Depression zielt auf eine Stabilisierung des Patienten in plötzlichen Belastungssituationen ab.
Positives Denken und Handeln sollen unterstützt werden. Für eine erfolgreiche Behandlung können auch Psychotherapie und Medikamenteineinsatz kombiniert angewendet werden.
Depressionen können normalerweise gut behandelt werden. Dafür stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Man unterscheidet in vier Behandlungsstrategien:
- medikamentöse Behandlung
- psychotherapeutische Behandlung
- aktiv-abwartende Begleitung (watchful waiting)
- Kombinationstherapie
Bei der Auswahl der richtigen Therapie, werden Schwere der Erkrankung, bisheriger Krankheitsverlauf und persönliche Wünsche des Patienten berücksichtigt. Der Nutzen und die Risiken der möglichen Therapieansätze, sollten in jedem Fall gemeinsam mit Arzt bzw. Psychotherapeuten besprochen und abgewogen werden.
Die Therapie zielt auf unterschiedliche Ergebnisse ab. Zunächst sollen sich die Symptome so stark vermindern, dass das seelische Gleichgewicht des Patienten wiedergefunden und der soziale und berufliche Alltag vollständig gemeistert werden kann. Außerdem soll das Risiko für einen Rückfall oder eine spätere Wiedererkrankung so weit wie möglich reduziert werden.
Da Patienten mit Depression häufig Schwierigkeiten haben, Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen und beizubehalten, konzentriert sich der dritte Aspekt der Verhaltenstherapie darauf, die sozialen Fertigkeiten der Betroffenen zu trainieren. So üben die Patienten in Kommunikationsübungen und Rollenspielen, mit anderen in Kontakt zu treten, aber auch, eigene Wünsche und Meinungen selbstsicherer zu vertreten. Am Ende der Therapie geht es dann darum, den Therapieerfolg zu stabilisieren und Strategien zu erlernen, um Rückfällen vorzubeugen bzw. beim ersten Wiederauftreten von Symptomen rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen.
Abschnitte der Therapie
Die Behandlung lässt sich in der Regel in drei Abschnitte einteilen:
- Akuttherapie
- Erhaltungstherapie
- Rezidivprophylaxe
Die Akuttherapie zielt darauf ab, die Symptome der Depression möglichst schnell und ausgiebig zu behandeln. Die Beschwerden und Anzeichen sollen weitestgehend verschwinden.
Ist dieses Ziel erreicht, so kommt es als nächstes zur Erhaltungstherapie. Hier soll sich der neugewonnene Zustand des Patienten stabilisieren. Dazu wird der Patient beispielsweise circa vier bis neun Monate lang mit Medikamenten behandelt und nimmt acht bis zwölf Monate an einer Psychotherapie teil. Das Risiko eines Rückfalls kann so bedeutend gesenkt werden. Die Behandlung sollte nicht vorzeitig abgebrochen werden, wenn sich die Beschwerden vermindert haben.
In bestimmten Fällen ist nach einer Erhaltungstherapie auch eine Rezidivprophylaxe notwendig. Sie beugt einem erneuten Auftreten der Depression nach einer vollständigen Genesung vor. Die Behandlungszeit kann ein Jahr überschreiten. Sie ist notwendig, wenn das Risiko eines Rückfalls erhöht ist, z.B. weil ein Patient schon mehrere Rückfälle erlebt hat, in der depressiven Episode unter einer starken Beeinträchtigung gelitten hat oder eine chronische Depression vorliegt.
Unser Team ist auf Depression und Angststörung spezialisiert
Praktisch jede psychotherapeutische Richtung beschäftigt sich mit Depressionen und bietet ein Behandlungskonzept an. Die einzelnen Vorgehensweisen können dabei sehr unterschiedlich sein. Analysen haben gezeigt, dass kognitiv-verhaltenstherapeutische Psychotherapien anderen Therapieformen in der Wirksamkeit überlegen sind. Als wichtige Voraussetzung gilt in jeder Psychotherapie, dass Sie Vertrauen zum Therapeut haben und sich wohlfühlen.
Psychotherapeutische Verfahren spielen bei der Depressionsbehandlung eine wichtige Rolle, sei es als wirksame Alternative oder als Adjunkt zu medikamentösen Ansätzen, um die Rezidivgefahr zu verringern, oder auch gezielt die psychosozialen Bedingungen bzw. Auswirkungen depressiver Störungen anzugehen oder zur Prävention. Für die psychotherapeutische Behandlung depressiver Störungen sind störungsspezifische Ansätze am besten untersucht. Neben der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) liegen auch zur Interpersonellen Psychotherapie zahlreiche randomisierte, kontrollierte Studien vor.
Verhaltenstherapie: der praktische Ansatz
Noch immer ist die Meinung weit verbreitet, dass es bei Psychotherapie um „Wühlen in der Kindheit“ geht. Heutzutage arbeiten jedoch viele Therapeuten mit Methoden, die die aktuellen Probleme direkt anpacken, ohne in der Vergangenheit nach den Ursachen zu forschen. Bei Depressionen, Angst- oder Zwangsstörungen beispielsweise ist die kognitive Verhaltenstherapie eine sehr erfolgreiche Behandlungsform. Der Therapeut unterstützt in diesem Fall den Patienten dabei, neue Lösungen für seine Probleme zu finden. Derart werden neue Verhaltensstrategien für die Zukunft erarbeitet. Es geht im Wesentlichen darum, negative Denkmuster undVerhaltensweisen abzutrainieren.
Auch die Wirksamkeit der Interpersonellen Therapie (IPT) ist in mehreren wissenschaftlichen Studien belegt. Hier stehen die Beziehungen des Patienten zu anderen Menschen im Mittelpunkt der Therapie. Gleichzeitig werden bei der Behandlung schwierige Themen, die mit der Entstehung der Depression zusammenhängen können, aufgegriffen. Dies können der Verlust eines geliebten Menschen oder der Abschluss eines Lebensabschnitts (zum Beispiel das Ausscheiden aus dem Berufsleben) sein, aber auch zwischenmenschliche Konflikte oder Kontaktschwierigkeiten. Diese Themen werden in der Therapie aufgegriffen und in Rollenspielen oder durch den Ausdruck von Gefühlen bearbeitet.
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