Eine toxische (“giftige” oder “vergiftende” ) Beziehung zeichnet sich durch einen ständigen und abrupten Wechsel von intensiver Nähe und Streit mit Trennungsandrohung aus.
Die schönen Phasen beinhalten Gleichklang, ein intensives Wir-Gefühl, gegenseitigen Konsens auf allen Ebenen, Verschmelzung, besonders schönen Sex und das Gefühl “angekommen” zu sein. Diese Beziehungen fangen typischerweise mit dem Gefuehl to good to be true an. Der toxische Partner stellt in der Regel zu Beginn der Beziehung viele Fragen, interessiert sich sehr und hört aufmerksam zu, wodurch bei der Partnerin der Eindruck entsteht, sie habe es mit einem ganz besonders aufmerksamen, liebevollen Mann zu tun. Der toxische Partner ist jedoch aus ganz anderen Gründen ein aufmerksamer Zuhörer: er will alles wissen über seine Partnerin. Sein Anliegen ist es, die Kontrolle über die Partnerin und die Beziehung zu bekommen.
Die Partnerin hat in Gegenwart des toxischen Partners den Eindruck, sie sei angekommen, sie habe den „Richtigen“ gefunden: er wird zu dem Mann, den sie sich immer gewünscht hat. Und zu einem Gefühl nach dem sie sich gesehnt hat (“keine Beziehung fühlt sich so richtig an, wie die falsche”!).
Doch dann -meist aus dem Nichts-, jedenfalls ohne wirklich nachvollziehbaren Grund kippt die Stimmung plötzlich. Der toxische Partner beginnt zu kritisieren, zu nörgeln, Vorwürfe zu machen und die ganze Beziehung infrage zu stellen. Er erscheint auf einmal kalt, distant, manchmal fremd und vor allem unerreichbar. Es scheint, als würden alle Übereinstimmungen, die Liebe zueinander, jede Sicherheit und Verbindlichkeit nicht mehr auffindbar sein. Ein toxischer Partner arbeitet mit Idealisierung und Abwertung. Die Partnerin kommt dadurch zunehmend in einen Zustand der emotionalen Not, verbunden mit immensem nervlichen Stress, oft treten Schlafstörungen auf.
Häufig pickt der toxische Partner intuitiv etwas heraus, worin seine Partnerin schon immer etwas unsicher war. Wenn sie z. B. mit ihrer Figur unsicher ist, wird er ihr klarmachen, dass sie sich unvorteilhaft anzieht. Oder er ignoriert ihre Begabungen und Fähigkeiten so lange, bis sie für die Partnerin selbst unsichtbar werden, beginnen zu verkümmern und sie beginnt, an sich zu zweifeln. Ihr Selbstwert wird Stueck fuer Stueck kleiner.
Der toxische Partner wird zudem seine Partnerin über kurz oder lang von ihren Vitalitätsquellen trennen, um sie ganz für sich zu haben, d.h., dass er sie auf die ein oder andere Weise von ihrem alten Umfeld abtrennt. Das tut er, indem er ihre Freunde und Familie kritisiert, abwertet, sie alle nicht angemessen findet, sich in deren Gegenwart komisch verhält etc.
Vielen Menschen mit toxischen Partnern ist nicht klar, dass sie in einer Beziehung mit emotionaler Misshandlung leben. Einen erheblichen Teil der emotionalen Misshandlung stellen die Mindgames dar. Unter Mindgames (Spiele mit dem Verstand) versteht man Verdrehungen der Tatsachen, des Gesagten und der gesamten Wahrnehmung. Ein Mindgame besteht im Crazymaking, im Verrücktmachen der Partnerin, bis sie oft wirklich nicht mehr weiss, ob sie beginnt den Verstand zu verlieren.
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